Leseprobe
aus dem Buch
RAPA NUI - Die Geschichte der Osterinsel erzählt in 200 Illustrationen
Buchseite 18:
1722 - Landgang endet mit dem Tod von
10-12 Insulanern:

Am 10. April 1722 betritt der Holländer
Jacob Roggeveen mit insgesamt 136 Mann die Osterinsel. Die Inselbewohner
sind von der Ankunft der Fremden derart begeistert, dass sie alles
Neue berühren und anfassen wollen, was die Fremden bei sich
tragen. Einer der hinteren Seesoldaten verliert aus Furcht die
Nerven und gibt den Befehl zu schießen. 10 - 12 Einheimische
werden erschossen, unzählige Insulaner werden verletzt.
In den Reiseberichten der Holländer werden
erstmalig die bis zu neun Meter hohen Moai als steinerne Götzen
mit Kronen beschrieben, deren aufrechte Position die Holländer
in Erstaunen versetzen. Sie stellen fest, dass die Inselbewohner
ohne Schuldgefühle Hüte und Mützen stehlen, in
kleinen, bienenstockartigen Strohhütten wohnen und ihr Schmuck
und ihre Bekleidung aus Naturprodukten hergestellt sind.
 Die
Holländer verlassen die Insel noch am selben Tag, weil eine
Schlechtwetterfront aufkommt und sie um die Sicherheit ihrer Schiffe
fürchten. Die zwei Begleitschiffe "Thienhoven"
und "Africaansche Galley" drohen von den Sturmwinden
an Land gedrückt zu werden, und die Schiffsmannschaften brauchen
zwei Tage, um sich aus dieser misslichen Situation zu befreien.
Ein erneuter Landgang wird nicht unternommen.
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