Leseprobe
aus dem Buch
RAPA NUI - Die Geschichte der Osterinsel erzählt in 200 Illustrationen
Buchseite 33:
1843 - Missionar Étienne Jérôme
Rouchouze - Opfer von Menschenfressern?

In der Literatur zur Osterinsel finden sich immer
wieder Berichte über den französischen Bischof Étienne
Jérôme Rouchouze, der im Jahre 1842 mit 13 Ordensbrüdern
und 10 Ordensschwestern in den Pazifik aufgebrochen ist, um die
Menschen auf den polynesischen Inseln zum christlichen Glauben
zu bekehren. Bischof Étienne Jérôme Rouchouze
soll im Jahre 1843 mit seinen Glaubensbrüdern und Schwestern
auf der Osterinsel gelandet und dort Menschenfressern zum Opfer
gefallen sein. Doch wirklich gesichert und nachgewiesen ist diese
Geschichte nicht.
Pater Sebastian Englert, der von 1937 bis 1968
auf der Osterinsel als Geistlicher arbeitete, hat sich auch mit
dieser Geschichte beschäftigt und meint in seinem 1948 veröffentlichten
Buch: Ja, Étienne Jérôme Rouchouze sei mit
seinen Anhängern 1843 auf der Osterinsel gewesen, aber nur
kurz. Einige Rapanui, die 1926 kurzzeitig nach Tahiti gereist
seien, hätten dort einen ehemaligen Eingeborenen des Tuamotu-Archipels
gesprochen und dieser habe erzählt, Bischof Étienne
Jérôme Rouchouze sowie die Mönche und Nonnen
seien auf einer der Inseln des Tuamotu-Archipels den Kannibalen
zum Opfer gefallen. Auf dieser Insel hätte man sogar noch
für lange Zeit den Bischofsstab und die Kleidung aufgehoben.

Fischmensch "nuihi", eine aus Tapa-Stoff
hergestellte Figur, die 1843 vom Walfangschiff "Margaret
Rait" gegen Walfett eingetauscht wurde.
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